Virgl im Stadtviertelrat; Stadtviertelrat auf dem Virgl

Bozen, 18.05.2011 – Sitzung der Stadtviertelräte Zentrum-Bozner Boden-Rentsch & Oberau-Haslach – Kohlerhof -Virgl

Dolomiten 19/05/2011

Alto Adige 19/05/2011

Bei dieser Sitzung mit dem Sonderbeauftragten für den Virgl, Rudi Benedikter, ging es vorwiegend – welch Überraschung – über die Zukunft des Bozner Hausberges/hügels. Nach Besichtigung des Vigiliuskirchleins, das ca. 50 Meter oberhalb der Kalvarienkirche liegt und ein kunsthistorisches Juwel darstellt, das wie einige andere Kirchen (St. Johann, St. Martin/Kampill) mit Fresken aus dem 14. Jahrhundert („Trecento“-Malerei) geschmückt ist.  Dann machten wir das, was man eigentlich nicht tun sollte: Wir fuhren mit dem Auto zum Kohlerhof.

Während wir auf unsere Kollegen aus dem angrenzenden Stadtviertel Haslach warteten, besprachen wir die allfälligen Punkte: Kollege Rullo beanstandete ebenfalls die schlechten Bodenverhältnisse am Dominikanerplatz (siehe Sitzung vom 27.April), während ich den Vorschlag einbrachte, gegenüber vom Centro Trevi einen Fahrradständer aufzustellen, nachdem die Mauer des Kapuzinerparks durch das ständige Anlehnen der Räder bereits in Mitleidenschaft gezogen wurde.

Danach stellte uns Rudi Benedikter den Stand der Dinge vor:

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Leitbild für den Virgl – un “masterplan” per il Virgolo:

ZWISCHENBERICHT

Wir sind in der Phase der  Klärung der Rechts- und Interessenslage und der Sammlung und Bewertung  von Projektideen

Mit GR-Beschluss Nr. 1 vom 11.01.2011 wurde ich beauftragt, „ein Konzept für die nachhaltige Nutzung und  Erschließung des Virgls zu erarbeiten, das alle geltenden Umwelt- und Landschaftsschutzauflagen erfüllt und auf einem  realistischen Finanzierungsplan fusst“ und in diese Arbeit alle betroffenen Parteien „Grundeigentümer,  Bewohner, Stadtviertelräte, Bürgerinitiativen“ einzubeziehen. Alle Schritte erfolgten und erfolgen in  kontinuierlicher Rückkoppelung mit Bürgermeister Gigi Spagnolli und Stadträtin M.C. Pasquali.

A. Entsprechend diesem Auftrag ging es mir vorrangig darum, als grundlegenden Schritt die Rechts- und Interessenlage mit den Eigentümern der Liegenschaften auf dem Virgl zu klären. Die ersten Ansprechpartner sind somit die Gesellschafter der BBG GmbH bzw. der Immobiliare Virgolo s.r.l. und die beiden Familien Werner , als Eigentümer der Höfe und Gasthäuser „Kohlerhof“ und „Wendlandhof“.

BBG bzw. Immobiliare Virgolo sind nicht nur Eigentümer der gesamten, heute im Bauleitplan ausgewiesenen „Zone für Bauwerke und Anlagen von allgemeinem und sozialem Belang – konventionierte Sportzone“, laut BLP verwendbar für „Sport- oder Freizeitanlagen von öffentlichem Interesse“, sondern auch Eigentümer eines Großteils des landschaftsgeschützten Waldgebietes auf der Kuppe bis hin zum Kohlererberg.  Es liegt auf der Hand, dass jegliches neues Nutzungskonzept nur aus einer Zusammenarbeit bzw. aus einem Konsens mit den Eigentümern wachsen kann. Aus den bisherigen Gesprächen ergeben sich die folgenden Konsenspunkte zwischen Gemeinde und BBG:

1. Die Interessen der Eigentümern BBG GmbH bzw. Immobiliare Virgolo s.r.l. müssen gewahrt sein. Dies gilt auch für die Bauern-Gastwirte am Ort.

2. Die bisherigen planerischen Initiativen von BBG stellen wertvolle Vorarbeiten dar, die teilweise auch in das Konzept einfliessen sollen.

3. Konsens herrscht über die Beachtung des „normativen Rahmens“: Landschaftsschutz& Ensembleschutz.

4. Konsens ebenso über die Strategie, dass privatwirtschaftliche und öffentliche Attraktionselemente auf dem Virgl notwendig sind, um neue Infrastrukturen zur Erschließung zu rechtfertigen.

5. Konsens auch darüber, dass sich zukünftige neue Bauwerke auf die im Bauleitplan ausgewiesene Zone für „Bauwerke und Anlagen von allgemeinem Belang – konventionierte Sportzone“ konzentrieren sollen.

B.  Die bisherigen Ideen für Attraktionspunkte:

–  Neue Seilbahn – möglichst integriert in das Bahnhofsareal-Konzept

–  Elemente der „Machbarkeitsstudie“ BBG

–  Elemente des Projektes „Freizeit-& Kulturzentrum“ (Diplomarbeit K. Hofer):

   ( Kongress-Saal, Seminarräume, Ausstellungsräume, Konzert-/Theaterssaal, Cafè)

–  Naturlehrpfad

–  Kulturpfad

–  „Sagenweg“

–  Einbau der Lehrpfade in die Hangpromenade

–  Altenheim

–  “Vetrina dell’Alto Adige“ (Pasquali)

– „Kinderbauernhof“ (VKE): Erlebniswelt Tier/bäuerliche Welt

–  Vorschläge „Initiative Unser Virgl“:

   („Panoramagasthaus“, „Ökozentrum“, Sportanlagen, Picknickwiese, Naturspielplatz, Streuobstwiese).

 

C. Weitere Ideensammlung unter Beteiligung der Stadtviertelräte, Vereine und Bürgerinitiativen:

Der nächste Schritt betrifft maßgeblich die Stadtviertelräte sowie die Vereine und Initiativen, die in Sachen Virgl vorarbeiten geleistet haben. Insbesondere die Stadtviertelräte als institutionellen Partner sollen in die Planung eingebaut werden und zwar in zweifacher Hinsicht:

– als Einbringer von Projektvorschlägen – ab sofort;

– als Mit-Entscheider auf politischer Ebene über (meinen) Konzeptvorschlag – im Herbst.

Zum Zweck der Sammlung und Diskussion der bisherigen und aller weiteren Nutzungsvorschläge werde ich binnen Juni 2011 eine halbtägige „Klausur“ organisieren, zu der auf jeden Fall alle oben genannten eingeladen werden.

D. In der Zwischenzeit (binnen Mai 2011) prüfen und bewerten die zuständigen Gemeindeämter die bereits vorliegenden hypothetischen Nutzungsideen unter folgenden Aspekten:

  1. den Bestandswert der Liegenschaften
  2. die technische Machbarkeit der einzelnen Projektbestandteile
  3. summarische Kostenschätzung der einzelnen Projektbestandteile:

(Ein Beispiel:  Realisierung Seilbahn:  12 Mio €).  

 

E. Selbstverständlich ist diese Ideensammlung nicht als kumulativ zu verstehen, vielmehr soll die Politik aus einem breiten Spektrum an Ideen eine strenge Auswahl treffen. Konkret werden  nun diese – und alle weiteren – Nutzungsideen nun zumindest nach den  folgenden Kriterien ausgewählt und klassifiziert:

       1. Attraktivität für Stadtbevölkerung und Touristen (Bedarf/Nachfrage aus sozialem, kulturellem

sportlichem, gastronomischem, gastgewerblichem Bereich)

2. Kosten/Finanzierungsmöglichkeit

3. öffentliche oder private Realisierung und/oder Betriebsform.

Von der  Auswahl und Bewertung der möglichen Attraktionspunkte, samt jeweiliger Kostenschätzung und Klassifizierung als „öffentlich“ oder privat“, hängt die politische Entscheidung der Gemeinde ab, welche konkreten Vorschläge zur Zusammenarbeit sie der der massgeblichen Virgl-Eigentümerin BBG GmbH macht.

GR Rudi Benedikter

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Es wurden gleich einige weitere Ideen deponiert, u.a. eine Standseilbahn zu errichten, zumal die alte Trasse noch existiert. Auch während der Sitzung fuhren einige Downhiller an uns vorbei, was mich veranlasste vorzuschlagen, die seit einigen Jahren benutzte Strecke von Kohlern ins Tal als offizielle Downhillstrecke auszuweisen. Gleichzeitig sollten die anderen Wege für die Wanderer reserviert werden, um eine friedliche Koexistenz der beiden „Sportarten“ zu gewährleisten.

Unterschiedliche Meinungen gab es bezüglich einer zukünftigen Sperre der Straße (sobald die Seilbahn errichtet ist), wobei sich besonders die Vertreter der Autopartei PDL gegen eine Schließung aussprachen.

Nun werden noch ca. einen Monat lang Vorschläge gesammelt, gleichzeitig soll geprüft werden, welche finanziellen Aufwendungen jeweils anfallen würden. Weiter gehts im Juni mit einer Klausur.

Stadtviertelrat Martin Fink

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Flugplatz – Das Märchen von der Un-Erreichbarkeit

Die Handelskammer teilt mit: Für 54% der Südtiroler Unternehmen „ist der Bozner Flughafen für ihr Unternehmen zukünftig ausreichend“,  für 34% hingegen nicht….

Morgen 20.5. findet das zweite „Rund-Tisch-Treffen“ zum Thema Masterplan Flugplatz Bozen statt. Gleichzeitig in Neumarkt die Bürgerversammlung zum gleichen Thema. Aus diesen aktuellen Anlässen weise ich auf folgendes interessantes Umfragergebnis hin:

Die Handelkammer widerlegt sich selbst: In der Ausgabe Nr. 01/2011 ihrer Zeitschrift „Für die Wirtschaft“ (Seiten 2-3) publiziert sie die Resultate einer Umfrage unter 900 Unternehmen Südtirols über die „Erreichbarkeit als Wettbewerbsfaktor für die Südtiroler Wirtschaft“. Die Ergebnisse entsprechen einerseits den landläufigen Erwartungen, andererseits widerlegen sie eine der Hauptthesen der Flughafenbetreiber….

Denn auf die Frage „Ist der Bozner Flughafen für ihr Unternehmen zukünftig ausreichend?“ antworten 34% aller befragten Unternehmen mit „nein, nicht ausreichend“,  54% hingegen mit  „ja, ausreichend“ (Rest: keine Angabe).

Diese Einstellung deckt sich auch mit den Antworten auf die generellen Fragestellung „Haben Sie gegenüber ihren Konkurrenten Wettbewerbsnachteile durch eine schlechtere Erreichbarkeit?“:  Nur ca. 30% sagen dazu JA,  62% aller Unternehmen hingegen verneinen dies!

Nun, der wissenschaftliche Wert dieser Umfrageergebnisse soll keineswegs verabsolutiert werden….

Dessen ungeachtet  liegt ihre aktuelle Brisanz darin, dass damit  zumindest die Lieblingsthese einiger vehementer Betreiber des Flughafenausbaues   – die angebliche schlechte Erreichbarkeit Bozens/Südtirols –  in Frage gestellt wird!

 Wenn sogar die Mehrheit der Wirtschaftstreibenden im Lande mit den heutigen Flugplatz zufrieden ist  – von anderen Bevölkerungsgruppen ganz zu schweigen – dann wäre wohl auch wirtschaftlich am vernünftigsten, alle Ausbaupläne zu archivieren.

 Aus diesem Grunde Verweise ich nochmals auf meinen Beschlussantrag vom  12.04.2011 im Bozner Gemeinderat.

GR Rudi Benedikter

Dolomiten 21/05/2011

Aufschnaiterschule: Bürgerversammlung part II

Reaktionen auf die Bürgerversammlung…

Dolomiten 13/05/2011

Dolomiten 16/05/2011

Dolomiten 18/05/2011

Aufschnaiterschule: Bürgerversammlung part 1

Einige Eckdaten zur J.v. Aufschnaiter-Schule

  • 1903/04 nach den Plänen von Wilhelm Kürschner als Eckgebäude an der Kreuzung der damals neu errichteten Straßenzüge erbaut.
  • seit 1946 deutsche Mittelschule.
  • 1951/52 zieht eine Klasse des Humanistischen Gymnasiums in das Gebäude. In den darauffolgenden Jahren wird die Aufschnaiter-Schule somit auch Sitz des Humanistischen Gymnasiums, zunächst als Außenschule von Meran.
  • Ab Oktober 1957 wird das Gymnasium zu einer selbständigen Schule.
  • Aus dem Gymnasium geht 1967/68 die 1. Klasse des Realgymnasiums hervor. Im Herbst 1972 bezieht das Humanistische Gymnasium seinen neuen Sitz
  • Das Ausführungsprojekt für die Sanierung der Schule und für den Bau einer Turnhalle wird im April 2005 vom Landesdenkmalamt, mit Auflagen versehen, gutgeheißen.
  • Im Juli 2005 beschließt die Landesregierung, die Handhabung des Denkmalschutzes von öffentlichen Gebäuden aus den Händen des Denkmalamtes zu nehmen und künftig selbst zu regeln. Im Zuge dessen fällt das Gebäude aus der Unterschutzstellung und ist nur durch den Ensembleschutz indirekt vinkuliert.

Einige Eckdaten zur R. Gasteiner-Schule

  • Um die Mitte des 19. Jahrhunderts erbaut.
  • Beherbergt von 1855 – 1872 das k.k. Gymnasium der Franziskaner.
  • 1908 erfährt das im klassizistischen Stil erbaute Gebäude eine gründliche Renovierung.
  • 1963 wird die, mittlerweile Handelsschule, nach Robert Gasteiner benannt.
  • 1967 wird das Gebäude durch einen Zweckbau nach hinten erweitert.
  • Mit dem Beschluss der Landesregierung 2005 (siehe Aufschnaiter-Schule) fällt auch die Gasteiner-Schule aus der Vinkulierung durch den Denkmalschutz.
  • 2005 – 2007 umfangreich saniert und restauriert, als vorübergehendes Ausweichquartier für die Aufschnaiter-Schule geplant.
  • 2007 beschließt die Landesregierung die Aufschnaiter-Schule endgültig in die Gasteiner-Schule zu übersiedeln, um das Gebäude der Aufschnaiter-Schule für die Erweiterung der Freien Universität Bozen (Fakultät für Naturwissenschaften und Technik) nutzen zu können.

Dolomiten 10/05/2011

Dolomiten 11/05/2011

Dolomiten 12/05/2011