Urbanistikreform

Urbanistikreform: 

Schneller bauen – weniger mitreden: Das fragwürdige Prinzip dieser Reform….

Im Vorfeld der Landtagsdebatte über die Reform des Raumordnungsgesetzes habe ich in  meiner Eigenschaft als Bozner Gemeinderat, Mitglied der Urbanistikkommission und Präsident der Umweltkommission seit Jahresbeginn 2013  in meinen Schreiben an BM Arno Kompatscher und LR Elmar Pichler Rolle  (am 17.01. 28.02. und 19.03. – SIEHE UNTEN) mehrmals kritisch in die Debatte um diese Reform eingegriffen und am Reformentwurf grundsätzlich bemängelt:

 

weniger Öffentlichkeits-Information,

weniger Bürgerbeteiligung,

er entmachtet die Gemeinderäte,

erleichtert die Bau-Expansion und

reduziert den Einfluss von Umwelt- und Landschaftsschutzkriterien.

 

Durch die Streitpunkte in der jetzt laufenden Debatte sehe ich meine Vorbehalte voll bestätigt.

 

GR Rudi Benedikter

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„Bewahrung der Schöpfung“ vs. Geldgier

Bericht aus der Urbanistikkommission vom 8. Juli 2013

Operation „Neubau Grieser Kellerei“:  Kurie rodet ihren Wald in Moritzing

Für Geld vergisst die Kirche die Bewahrung der Schöpfung und rodet bedenkenlos 1 ha ihres landschaftsgeschützten Waldes am Guntschnahang

Von wegen „Bewahrung der Schöpfung“….

1 – Im Rahmen der Operation „Neubau der Kellerei Gries beim Anreiterhof in Moritzing“ verkaufte die  Diözese Bozen Brixen am 21. Juni 2012   2 Hektar ihrer Rebfläche östlich des Anreiterhofes (die G.P. 1008/4 KG Gries) um 2.990.000.- € an die KEBO GmbH, die dort den neuen Sitz der Kellerei Gries bauen will.

2 – Darüber hinaus beanspruchte die Kurie von der Gemeinde Bozen „als Kompensation für diesen Verlust (!?) an Rebfläche“ die  Umwidmung von 17.400 m2 ihres Waldes am Anreiterhang  von „Wald“ in  „landwirtschaftliches Grün = Rebflächen“….Dieser Wald steht gemäß Bozner Landschaftsplan von 1998  als „Natürliche Landschaft“ unter Landschaftsschutz!

3 – In ihrer Sitzung vom 8. Juli 2013 hat nun die Urbanistikkommission der Gemeinde diesem Ansinnen der Kurie  – gegen meine Stimme – zum Teil stattgegeben  und ca 1 Hektar Wald zur Rodung und Umwandlung in Rebflächen freigegeben –  nachdem das Landesamt für Landschaftsschutz den Landschaftsschutz teilweise aufgehoben hatte. Unverständlicherweise…

4 – Und zu guter Letzt, erlaubt man der Kurie,  diesen Eingriff in die Landschaft durch eine absolut lächerliche Kompensationszahlung von 1,5 € pro m2 zu monetarisieren…

Als historischer Kritiker der Verlegung des Kellerei Gries an den denkmal-, ensemble- und landschaftsgeschützten Anreiterhof in Moritzing habe ich mich vehement gegen dieses Manöver ausgesprochen und  – leider – als einziger Gemeinderat in der Kommission dagegen gestimmt.  

GR Rudi Benedikter