Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrter Herr Vizebürgermeister, sehr geehrte Mitglieder des Stadtrates,
in der Sitzung des Stadtviertelrates Bozen Zentrum – Bozner Boden – Rentsch vom 2. April 2014 haben wir über die mögliche Bebauung des Areals des heutigen Busbahnhofes diskutiert, und einstimmig nachfolgende Stellungnahme beschlossen, mit dem Auftrag an Unterfertigten, dieselbe dem Stadtrat zur Kenntnis zu bringen, mit der Bitte unsere Überlegungen und Vorschläge in die entsprechenden Beschlüsse einfließen zu lassen.
Öffentliches Interesse:
Der Stadtviertelrat ist der Meinung, dass zwar ein öffentliches Interesse zur Bebauung bestehen könnte, aber nur wenn folgende Punkte umgesetzt werden:
- Aufwertung („riqualificazione“) des gesamten Areals
- Mobilität: starke Reduzierung des Verkehrs, vom Platz vor dem Bahnhof, der Bahnhofstraße, der Perathonerstraße bis hin zur Südtiroler- und Garibaldistraße
- Bereitstellung von Infrastrukturen für die Öffentlichkeit, wie z.b. Aufenthaltsräume für Senioren, Meldeamt, Ballsaal, Hotel …..
- Durch die Veräußerung der öffentlichen Flächen müssen entsprechende Geldmittel in die Gemeindekasse fließen welche ihrerseits wieder als Investitionen den Bürgerinnen und Bürgern zugute kommen sollen.
Unter obigen Voraussetzungen kann ein öffentliches Interesse bekundet werden, und bei der Festlegung der Kriterien für die öffentliche Ausschreibung sollten folgende Punkte berücksichtigt werden:
- um das Risiko zu vermindern, dass durch dieses Projekt das Projekt „Bahnhofbebauung – ARBO“ negative Auswirkungen zu spüren bekommt, soll jenes Projekt ein starkes Gehör und Einbeziehung in die Entscheidungsfindung zugestanden bekommen, um eine größtmögliche Kohärenz zwischen den beiden Projekten zu gewährleisten. Dies weil wir der Meinung sind, dass das Projekt ARBO weiterhin absolute Prioriät hat.
- Die derzeitig bestehenden öffentlichen Grünflächen und Baumbestand sollen bestehen und weiterhin geschützt bleiben, und nach Realisierung des Projektes auch öffentlich zugänglich bleiben.
- Mobilität: die oberirdischen Flächen im Einzugsgebiet ( Platz vor dem Bahnhof, der Bahnhofstraße, der Perathonerstraße bis hin zur Südtiroler- und Garibaldistraße) sollen möglichst verkehrsfrei werden
- es soll versucht werden zu verhindern, einen unterirdischen Busbahnhof zu errichten. Wir befürchten bei einer solchen Lösung, dass dieser zum einen sehr unattraktiv sein kann, bzw. dass aus diesem Provvisorium evtl. sogar ein Definitivum werden könnte (sollte, aus welchem Grund auch immer, das Mobilitätszentrum im Bahnhofsareal nicht realisiert werden, in welchem ein nur halb unterirdischer Busbahnhof vorgesehen ist). Um eine größere Integration mit dem Bahnhofsprojekt zu erreichen, könnte ein Busbahnhof im jetzigen Bahnhofsareal angedacht werden (neben der Rittnerstraße und somit in Nähe des zukünftigen Mobilitätszentrums), und unter dem Kaufhaus „nur“ Haltestellen für die Busse eingerichtet werden, da es natürlich wichtig ist, dass die Busse bis dorthin verkehren.
- Baudichte: es sollte eine ausgewogene Baudichte iim bestehenden Umfeld garantiert werden.
- die Definition der urbanistischen Zweckbestimmungen sollte so erfolgen, dass die aktuelle soziale und wirtschaftliche Realität der Stadt und deren Umgebung nicht zu stark verändert wird.
- der Zufahrtsverkehr sollte nicht durch die Stadtviertel abgewickelt werden, sondern über Eisackuferstraße usw.
- Im Entscheidungsprozess sollten möglichst alle interessierente wirtschaftlichen Kategorien und Bürger einbezogen werden.
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