„Benko & Co.“: Was braucht unsere Stadt?

Planquadrat Autobusbahnhof – Kaufhausprojekte

„Benko & Co.“: Was braucht unsere Stadt?

Ob Benko oder Oberrauch, ob „Kaufhaus Bozen“ oder „Erlebnishaus“ – die Stadt Bozen ist in Zugzwang. Zwei Großprojekte für das Stadtzentrum schweben im Raum, zwei Lobbys überbieten sich mit Werbeinitiativen für ihr jeweiliges Zukunftsprojekt. Die Gemeinde muss nun definitiv handeln. Im öffentlichen Interesse der Stadt und ihrer Bewohner:

Zwei Dinge sind zu tun: Erstens, den Rahmenplan für das sog. „Planquadrat Autobusbahnhof“ beschließen.

Zweitens, die BürgerInnen informieren und mitentscheiden lassen.

“Rahmenplan” bedeutet: Die Stadt Bozen muss bestimmen, unter welchen Bedingungen ein solches Großprojekt überhaupt “stadtverträglich” sein kann, mehr noch: Welchen Mehrwert es für eine gesunde Stadtentwicklung bringen soll. Die Gemeinde muss nicht nur die urbanistischen Standards, den Umfang und die Baukubatur des Areals definieren, sondern auch all jene (Verkehrs-)Strukturen die bei jedem Kaufhausprojekt mitrealisiert werden müssen – wohlgemerkt, auf eigene Kosten des Investors.

Meiner Meinung nach sollte dieser Rahmenplan zumindest folgende konkreten Vorgaben machen:

  1. Mobilitätszentrum – im Wesentlichen der neue Autobusbahnhof
  2. Vollständiger Erhalt und Aufwertung des Bahnhofsparks als zentrale Grünfläche
  3. Verkehrsberuhigung Südtirolerstraße-Perathonerstraße-Bahnhofsallee
  4. Nur das Minimum an Parkplätzen sowie Zufahrtswege gemäß Verkehrsstudie Prof. Hüslers.
  5. Virglbahn – Talstation und Umlaufbahn.
  6. Kongresszentrum, Hotel, Restaurant.

„Mitentscheiden“ heisst: Vor dem Hintergrund dieses Rahmens soll die Meinung der Bozner Bürgerinnen und Bürger über die konkreten Projekte eingeholt werden.. Wie der Stadtviertelrat Bozen-Zentrum-Bozner Boden-Rentsch in seiner Sitzung vom 2. April 2014 beschlossen hat, “sollen möglichst alle interessierten Kategorien und Bürger in den Entscheidungsprozess einbezogen werden”. Nach der Entscheidung des Stadtrates über das Öffentliche Interesse sollen die konkreten Projekte über die Entwicklung des “Planquadrats Autobusbahnhof” bei zumindest einer öffentlichen Versammlung vorgestellt, erläutert und zur Diskussion gestellt werden. Der Stadtrat sollte das Meinungsbild berücksichtigen und – soweit nicht eindeutig – eine beratende Volksbefragung abhalten.

Gemeinderat Rudi Benedikter

 

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Bericht von der Mai-Stadtviertelsitzung

Im Stadtviertel gab es eine personelle Veränderung. Nach dem Rücktritt meiner Kollegin Verena Mumelter rückte nun Maria Laura Lorenzini an ihre Stelle nach und wurde gestern offiziell eingesetzt.

Danach trafen wir uns mit Katrin Teutsch und Luigi Scolari, zwei Repräsentanten des Komitees „Quasi Centrum“. Dieses Komitee hat es sich zur Aufgabe gemacht, zur Aufwertung von Kapuzinergasse, Eisackstr. + Südtirolerstr. beizutragen. Ganz wichtig ist dabei der partizipative Charakter mit der Einbindung der Bewohner dieser und umliegender Straßen. Neben Events, wie z.B. einer Entdecktertour am Samstag nachmittag (Treffpunkt um 15 Uhr beim Eingang des Kapuzinergartens, https://www.facebook.com/events/269240459923218/?fref=ts) im Rahmen des Festival des Gehens (http://www.festivalgehen.bz.it/programm/c/www.teatrocomunale.bolzano.it/?page_id=325&lang=de) soll es ab September „open space“-Treffen geben, zu denen alle Interessierte herzlich eingeladen sind. Wer mehr über das Komitee wissen will oder sich gar einschreiben möchte (2 Euro), kann dies bei Franz beim Bioladen Triade am Dominikanerplatz tun.

Auch heuer wieder wollten wir mit dem Ankauf von 11 Abos für BolzanoTanzDanza jungen und alten Menschen des Viertels die Möglichkeit geben, kostenlos eine Veranstaltung zu besuchen. Frau Angeli von der Gemeindeverwaltung erklärte uns, dass dies nicht mehr rechtlich in Ordnung sei. Es brauche weitere Kriterien (z.B. finanzielle Bedürftigkeit) und aufgrund derer sollten dann jene ausgewählt werden, die die Karten erhalten.

Da es sich um eine Maßnahme von einigen Hundert Euro handelt, drehte sich die anschließende Diskussion darum, ob sich der bürokratische Aufwand überhaupt auszahlen würde. Auf jeden Fall wollen wir verhindern, dass die Bürger/innen 2-3 Mal zum Bürgerschalter gehen müssen, um letztendlich eine Eintrittskarte im Wert von 10 Euro zu erhalten. Um St. Bürokratius genüge zu tun, wird eine Lösung mit Selbsterklärung angestrebt, näheres kann ich hoffentlich nach der nächsten Sitzung berichten.

Die restlichen Tagesordnungspunkte waren von untergeordneter Wichtigkeit, sodass ich von ihrer Verschriftlichung an dieser Stelle absehe.

Martin Fink

Aufschnaiterschule – der beste Standort ist der heutige!

Statt 38 Millionen Euro für einen Neubau neben der Goetheschule,
reichen 15 Millionen Euro für eine neue Schule am heutigen Standort.

Das ist mein Vorschlag und er stützt sich auf folgende Daten:

Der gesamte Verlegungsdeal zwischen Gemeinde Bozen und Land hat einen Kostenumfang von 38-40 Mio. Euro.

Diesem Manöver steht das landeseigene Umbau- und Modernisierungsprojekt am heutigen Standort gegenüber: 15,2 Mio € (Arch. Dr. March, „Runder Tisch“ am 8.07.2011).

Angesichts der enormen rechtlichen Hindernisse (Enteignungsfrage – Franziskaner) für das Verlegungsprojekt; angesichts der dringend notwendigen Sanierung des Schulgebäudes in der Leonardo da Vinci Straße; angesichts der ohnehin äußerst angespannten Budget-Lage sowohl in Gemeinde als auch im Land wären Verbleib, Umbau und Modernisierung am heutigen Standort die rechtlich und finanziell einfachste, schnellste, kostengünstigste Lösung für unsere Traditionsschule!

Ich bin vollkommen überzeugt, daß dies der beste Ausweg aus dem Dilemma Aufschnaiterschule wäre – eine Lösung, die jeder verantwortungsbewusste öffentliche Verwalter anstreben müsste. Ich ersuche Euch, sie beim nächsten Gespräch zwischen Stadtrat und Landesregierung vorzulegen.

GR Rudi Benedikter