BENKO-PROJEKT – Umweltverträglichkeitsprüfung?

Dringende Anfrage an:

Herrn Stadtrat für Urbanistik – Vizebürgermeister Dr. Christoph Baur

Frau Stadträtin für Umweltschutz & Mobilität – Arch.  Maria Laura Lorenzini

 

 

Das Landesgesetz vom 13.10.2017, Nr. 17 „Umweltverträglichkeitsprüfung“  ist zweifach relevant für das sog. Benko-Projekt („Programm zur Städtebaulichen Umgestaltung des Autobahnhofs-Areals in Bozen“). Doch nach meinen eigenen Recherchen wurde das Projekt bis zum heutigen Tag keiner UVP unterzogen.

Art. 6, „Strategische Umweltprüfung für Pläne und Programme“, ist auf das gesamte städtebauliche Entwicklungsprogramm, festgelegt im „Programmatischen Abkommen“ zwischen KHB/SIGNA (Benko) und der Stadt Bozen anzuwenden. Denn  „einer solchen strategischen Umweltprüfung  sind alle Pläne und Programme in den Bereichen …RAUMORDNUNG… unterworfen, die den Rahmen für die künftige Genehmigung von Projekten laut Anhang A bilden“.

Art. 16 des  UVP-Gesetzes wiederum, betreffend die „Feststellung der UVP-Pflicht bei einzelnen Projekten“, besagt dass –u.a. – „der Bau von Einkaufzentren“ und von „öffentlichen Parkplätzen mit einer Größe von über 500 Stellplätzen“ der Pflicht zum sog. „Umweltscreening“, also dem Verfahren zur Feststellung der UVP-Pflicht unterliegen.

Da nun  das „Benko-Projekt“  insgesamt ein  Gesamtplan/-Programm zur städtebaulichen Umgestaltung ist – art 55 LROG – , und da zudem innerhalb dieses Programmes  das wichtigste Einzelprojekt ein Einkaufszentrum mit Parkgarage  mit geplanten 800 Stellplätzen ist  drängen sich die Fragen auf:

Wurde – oder wird –  das Benkoprojekt einer Strategischen UVP unterzogen – oder wird dies noch geschehen?  Werden die Einzelprojekte – z.B. das Einkaufszentrum – ein sogenanntes Umweltverträglichkeits-“Screening“ durchlaufen ?

StVR Rudi Benedikter

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…und täglich grüßt der Benko

benko jahreswechsel

Dolomiten 28.+30/12/2015, Tageszeitung 7/01/2016

10 Fragen an Gigi Spagnolli

Die Stadtliste Projekt Bozen hat gestern dem Bürgermeister eine Reihe von Fragen vorgelegt, um eine Entscheidungshilfe bei der Abstimmung des Gemeinderates über den Misstrauensantrag gegen den BM zu erhalten.
Mozione di sfiducia contro in Sindaco/Domande a Gigi Spagnolli
In vista della seduta di Consiglio Comunale sulla mozione di sfiducia promossa da parte dell’opposizione contro il Sindaco e la Giunta, “Projekt Bozen – Noi Bolzano”, dalla sua posizione “blockfrei” e non parte della maggioranza, ieri 03/09 ha confrontato lo stesso Sindaco con una serie di precise domande su temi concerti di politica cittadina, nelle speranza che le risposte del primo cittadino siano utili per la nostra decisione al momento del voto.

Bozen, am 3. September 2015
An Herrn Bürgermeister Dr. Luigi Spagnolli
Sehr geehrter Herr Bürgermeister!

Als Entscheidungshilfe bei der Abstimmung des Gemeinderates über den Misstrauensantrag gegen Sie und den Stadtrat bitten wir Sie um kurze Stellungnahmen zu den folgenden Punkten:

1. Aufschnaiterschule: Wann wird endlich mit der Renovierung der Aufschnaiterschule an ihrem heutigen Standort begonnen?
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2. Flughafen: Werden Sie den Ratsbeschluss vom 17.04.2012 durchführen? Wie werden Sie sich beim anstehenden Flughafen-Referendum aussprechen?
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3. Bahnhofsareal: Welche konkreten Schritte werden innerhalb 2015 in Durchführung des GR-Beschlusses Nr. 19 vom 18.03.2015 (Masterplan ARBO) und der Leitlinie 2/8 des aktuellen Regierungsprogrammes gesetzt?
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4. Jugend- und Kulturzentrum: Wann wird es gemäß Leitlinie 4/11 des aktuellen Regierungsprogramms realisiert?
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5. SEL/AEW: Wie wird die jährliche 10-Mio-€- Dividende für die Gemeinde Bozen prioritär verwendet werden?
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6. Virgl: Welche konkreten Schritte werden innerhalb 2015 zur „nachhaltigen Entwicklung des Virgls“, gemäß Masterplan (S.31) und gemäß Leitlinie 2/8 des aktuellen Regierungsprogrammes gesetzt?
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7. „Benko“: Werden Sie den Ratsbeschluss vom 23. Juli 2015, der „Benko“ ablehnt, respektieren? Werden Sie die Initiative zur Abschaffung des Art. 55/quinquies Landes-Raumordnungsgesetz ergreifen?
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8. Wann und wie wird die gemeindeeigene Baulücke in der Südtirolerstrasse/Westseite im öffentlichen Interesse genutzt?
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9. Welche Schritte sind zur Aufwertung der Rolle der Stadtviertelräte geplant?
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10. Warum wollen Sie Ihr Wahlversprechen bzgl. Rugby-Feld / Sportzone Pfarrhof Süd nicht mehr umsetzen?
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Last, but not least:
11. Wie soll die endgültige Mitgliederzahl und wie die Kompetenzaufteilung in der Stadtregierung aussehen?

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Sprecher Martin Fink, StvRGries Sonja Abrate, GR Rudi Benedikter

Beschlussantrag – Mozione: Neustart Projekt Virgl

Neustart Projekt Virgl:

Raumordnungsvertrag zwischen Gemeinde und Virgl-Eignern

Gemeinde soll Baugrund in Südtirolerstrasse gegen BBG-Flächen auf dem Virgl tauschen

 

Vorausgeschickt:

Der „Masterplan der Stadt Bozen“ (Gemeinderatsbeschluss Nr. 1 vom 21.01.2015) sieht die Entwicklung des Virgls zu einem städtischen Naherholungsgebiet und dessen Anschluss durch eine moderne Seilbahn“ vor. Im Sinne dieses Auftrages habe ich als Virgl-Referent das „Konzept für ein zukünftiges Naherholungsgebiet Virgl“ erarbeitet, das der Bozner Gemeinderat am 30. Mai 2012 beschlossen hat.

Die Gesellschaft BBG GmbH als Eigentümerin der auf dem Virgl bestehenden „Konventionierten Sportzone“ mit einer Fläche von ca. 1,5 ha hat diese Fläche in den letzten Jahren der Gemeindeverwaltung wiederholt zum Kauf oder Tausch angeboten.

Die Gemeinde Bozen ihrerseits ist Eigentümerin des ungenutzen und bislang unverkäuflichen „Baulücke“ in der Südtirolerstrasse/Westseite zwischen Handelskammer und Citycenter. Der Durchführungsplan (Nr. 21 vom 03.01.2013) für die Verbauung dieser Brache erlaubt ein 6-stöckiges Gebäude für „Dienstleistungen und Detailhandel“.

Für eine konkrete Initiative der Gemeinde zur Erschliessung des Virgls im öffentlichen Interesse der Stadt fehlt bislang die Einigung mit den Eigentümern des Virgls selbst.

   Um eben diese Eigentumsgrundlage für die Projektierung einer modernen Seilbahn mit allen dazugehörigen Strukturen zu schaffen, wäre ein Tausch der beiden Bauareale die naheliegendste und sauberste Lösung – mit Ausgleichzahlungen oder Ausgleichsleistungen zugunsten der Gemeinde.

Eine derartige Initiative sollte jedoch durch eine Grundsatzentscheidung des Bozner Gemeinderates legitimiert werden. Daher

fordert der Gemeinderat den Stadtrat auf,

mit der Eigentümer-Gesellschaft BBG GmbH Verhandlungen aufzunehmen mit dem Ziel, im Rahmen eines Raumordnungsvertrags i.S. Art. 40/bis Landesraumordnungsgesetzes die Bauflächen auf dem Virgl mit der Baufläche in der Südtirolerstraße zu tauschen, zum Zwecke der Erschliessung der geplanten Naherholungszone Virgl mit einer Seilbahn.

GR Rudi Benedikter

dolomiten 27 08 2015

Dolomiten 27/08/2015

Schluss mit diesem Benko-Albtraum!

Eine Neuauflage des Benko-Projektes wäre eine offene Missachtung des Gemeinderatsbeschlusses vom 23. Juli. Wenn City-Manager Moroder nun offen an dieser Entscheidung rüttelt, dann soll BM Spagnolli ihn maßregeln!
Unter dem Titel „Comeback für Benko“ zitiert die TAZ heute den Bozner City-Manager Helmuth Moroder : „Die Vertragspartner (Gemeinde + Benko) können jederzeit neue Verhandlungen über die Vereinbarung beginnen“
Diese Aussage des City-Managers überschreitet seine Kompetenzen und ist auch rechtlich gesehen falsch: Art. 55/quinquies, Abs.7, des Landes-Raumordnungsgesetzes bestimmt eindeutig: „Die Programmatische Vereinbarung ist … vom Gemeinderat bei sonstigem Verfall binnen 30 Tagen zu ratifizieren“ . Bei „sonstigem Verfall“ (a pena di decadenza, Herr Moroder!). Der Bozner Gemeinderat hat sie am 23.Juli nicht ratifiziert, die gesamte Programmatische Vereinbarung – und mit ihr das gesamte vorausgehende Verfahren(!) – ist verfallen!
Das Verfahren ist nicht aufrecht, es müsste von Neuem durch einen eigenen Startbeschluss des Stadtrates eingeleitet werden!

GR Rudi Benedikter – Sprecher Martin Fink

tageszeitung 19 08 benko 2015

Tageszeitung 19/08/2015

dolomiten 20 08 15 benko

Dolomiten 20/08/2015

… vor der „Benko-Entscheidung“

http://salto.bz/article/21072015/keine-bange-wegen-benko

dolo 22 07 2015

Dolomiten, 22/07/2015

alto adige 23 07 2015

Alto Adige 23/07/2015

dolo 23 07 2015

Dolomiten 23/07/2015

Bozen braucht kein Benko-Kaufhaus

interview rudi virgl dolo 10 7 2015

Dolomiten, 10/07/2015

zum Video auf stol.it

Benko-Projekt: Verwirrspiel geht weiter

Programmatische Vereinbarung nicht unterschreiben!

Auch die gestrige öffentliche Präsentation des Benko-Projektes in der EURAC in Bozen konnte die Zweifel über das exakte Ausmass der geplanten Netto-Handelsfläche nicht ausräumen! Bezeichnend für die undurchsichtigen Methoden von Benko & Co. ist der Umstand, dass nun plötzlich von bis zu 35.000 m2 „Handelsfläche“ die Rede ist, obwohl der Stadtrat in seinem Beschluss Nr. 417 vom 25. Juni 2014 (ANLAGE 2) klipp und klar von 22.000 m2 „maximal zulässige Handelsfläche“ spricht! Bevor diese Widersprüche nicht eindeutig und rechtlich unangreifbar ausgeräumt sind sollte der Bürgermeister dieses Dokument auf keinen Fall unterzeichnen. Mehr noch, er hat die Pflicht, die Korrektheit aller Daten und aller Verfahrensschritte zu prüfen, bevor er sich für die Gemeinde „verpflichtet“.

Unabhängig davon wird „Projekt Bozen“ alles daran setzen, das Benko-Projekt im Gemeinderat zu stoppen.

GR Rudi Benedikter – Sprecher Martin Fink

Artikel auf Südtirolnews

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge

Benkos doppelter Bärendienst hat das Wahlresultat stark beeinflusst.

Zunächst zu uns: „Zäh, unverwüstlich, mit Durchhaltevermögen“ – also „resilient“ im besten Wortsinn – die Bürgerliste „Projekt Bozen“ bleibt eine verlässliche politische Größe in der Stadt. Wir sind zufrieden, weil wir unter schwierigeren Rahmenbedingungen (45 Ratssitze, gesunkene Wahlbeteiligung, starke Konkurrenz auf grüner Seite…) unser Mandat im Gemeinderat gehalten haben und ein Mandat im Stadtviertelrat Gries gewonnen haben.
Weniger zufrieden sind wir mit dem Abschneiden der Mehrheitskoalition insgesamt. Und einen der Gründe dafür kann man klar beim Namen nennen: Dieser unselige Benko und sein Statthalter haben uns da einen doppelten Bärendienst erwiesen!! Zum einen, weil seine Kaufhauspläne die Mehrheit gespalten und geschwächt haben. Zum anderen, weil seine Initiative mit dem Umwidmung seines Hotels Alpi zur Flüchtlingsherberge eine veritable Steilvorlage für die Demagogie von Lega Nord und aller ausländerfeindlichen Strömungen in der Stadt war, der Spagnolli prompt zum Opfer fiel!
Fazit, mehr denn je: Ohne Benko geht’s besser.

Es geht um Bozen, nicht um Benko!

STELLUNGNAHME (zum SVP-internen „Stellungskrieg“…)

Der bedenklichste Aspekt in der ganzen „Benko-Affäre“ manifestiert sich jetz angesichts der Gemeindewahlen: Ein ausländischer Investor mischt sich massiv in die Stadtpolitik ein, indem er mit „Zuckerbrot und Peitsche“ Druck auf wahlwerbende Parteien ausübt und versucht, das demokratische Kräftespiel und den Wählerwillen zu manipulieren.

Doch Benko muss raus aus dem Wahlkampf – es geht um BOZEN, nicht um Benko!

Es gibt ein Dutzend ähnlich gewichtiger Themen/Projekte für die Stadt und jeder Versuch, den Gemeinderatswahlkampf auf dieses eine Reizthema zu reduzieren, wäre unangebracht. Dass BM Spagnolli dieses Thema auf den nächsten Gemeinderat „vertagt“ hat, ist klug – und auch dem hartnäckigen Druck von Projekt Bozen zu verdanken!

Persönlich kenne ich Benkos Projekt seit dem 18. Februar 2013, als mich Klaus Ladinser zu einer Vorstellung des Projektes nach Innsbruck einlud. Der Zweck war klar: „captatio benevolentiae“, „gut Wetter machen“ fürs Benko-Projekt. Dennoch: Mit meinem Projekt Virgl im Hinterkopf war ich zunächst durchaus interessiert und der Grundidee gegenüber aufgeschlossen, vor allem gegenüber dem Plan der „städtebaulichen Umstrukturierung“ des Autobus-Areals.

Mit fortschreitendem Bekanntwerden der Details wurde allerdings sehr schnell klar: Es handelt sich hier um einen folgenschweren Eingriff in die Stadtplanung. Die öffentlichen Anhörungen im Jänner dieses Jahres, die umfassende Kritik an dem Unternehmen haben mich eines Besseren belehrt: Das heutige Benko-Projekt sprengt alle Maßstäbe unserer Stadt.

Vor allem wurden meine Zweifel am Rahmenplan bestätigt. Die Pläne für das Mobilitätskonzept und die öffentlichen Infrastrukturen sind nicht ausgereift. Es ist z.B. vollkommen unklar, wie der erwartete Verkehrs-Zustrom ins Zentrum bewältigt werden soll, welche Tunnels notwendig und sinnvoll sind, ob Hüslers Verkehrsplan gilt („keine weiteren Pkw-Stellplätze“) oder ob Benkos irrwitzige Vorgabe („900 neue Pkw-Tiefgaragenplätze!“) gefolgt wird… Zudem steht Benkos Projekt in Widerspruch zu den bereits genehmigten Projekten zur Bahnhofsüberbauung. Nicht zuletzt: Auch die Angaben für die finanzielle Abfindung für die Stadt sind widersprüchlich

Die diversen Auftritte von Benko und seinem Wirtschaftsberater Hager haben meine Bedenken bestätigt. Von Mal zu Mal wurde klarer, dass Benko ein enormes Interesse am Standort Bozen hat und dass er bereit ist, dieses mit allen Mittel durchzusetzen. Dazu gehören auch völlig unqualifizierte Frontalangriffe auf die Stadtregierung und letzthin auf all jene, die sich kritische Einwände erlauben, wie zuletzt Hagers Aussagen im Salto-Interview vom 19. März: „Der Bürgermeister muss sich bewusst sein, dass seine Leistungsbilanz nicht so blendend ist. Was hat er schon gemacht? Und wir wissen, dass wir bereits jetzt die Mehrheit im Gemeinderat haben…“ (…)Bei uns schaut es aus wie im Osten“(…)“Es braucht eine neue Volkspartei“ , die Benko-Gegner „verfolgen nur Partikularinteressen“.

Und wir haben auch Alternativen zu Benko:

Die Stadt soll das Heft jetzt selber in die Hand nehmen. Die Fusion von SEL und Etschwerken – der ich mit entscheidender Stimme zugestimmt habe – bringt der Stadt Bozen in den kommenden fünf Jahren eine garantierte Summe von jährlich 10 Millionen Euro. Nichts hindert die Stadt Bozen, mit diesem Geld die “Städtebauliche Umstrukturierung des Autobusareals” höchst selbst anzupacken und – sehr wohl nach dem “public-private-Prinzip” – in den nächsten Jahren den Bahnhofspark aufzuwerten, einen modernen Autobus-Bahnhof, öffentliche und private Einrichtungen (Kongresshalle, ein Hotel etc.) und jene Verkehrsinfrastrukturen zu realisieren, die für eine umfassend Verkehrsberuhigung dieses Planquadrats nötig sind. Und es blieben sogar noch 4-5 Mio. € übrig für eine neue Virgl-Seilbahn….

Gemeinderat Rudolf Benedikter