Das sogenannte „Sblocca-Italia-Dekret“ der Regierung, sieht vor, dass auch der Bozner Verbrennungsofen Restmüll aus anderen italienischen Regionen aufnehmen muss. Diese Strategie gerät in offenen Konflikt mit dem „Abfallbewirtschaftungskonzept 2000 der Autonomen Provinz Bozen Südtirol“ (zuletzt aktualisiert 2013), welches ein „Importverbot für Abfälle von außerhalb des Landes“ (A.B.Konzept Punkt 5.4.7, Seite 26) vorsieht. Darauf verweist zumindest der Vorsitzende der Bozner Umweltkommission, Rudi Benedikter, in einer Aussendung.
Tatsächlich habe die erfolgreiche Mülltrennung in Südtirol (bei Mülltrennungsquoten zwischen 60 und 80 Prozent, einige Gemeinden sogar 90 Prozent) dazu geführt, dass der Bozner Ofen nur zu zwei Dritteln seiner Kapazität fahren muss. „Es kann nun wirklich nicht sein, dass die Südtiroler Bürgerinnen und Bürger für eine offensichtlich erfolgreiche Mülltrennung dadurch bestraft werden, dass man ihnen nun Restmüll aus anderen Regionen ins Haus lädt. Vielmehr sollte man sich eingestehen, dass die Potenzierung des Verbrennungsofens auf einer Fehlplanung beruht. Eine Fehlplanung, die von der falschen Annahme der Müllentwicklung beruht, auf der Prognose aus dem Jahr 2000, die bis 2030 ein Restmüllwachstum auf 138.000 Tonnen pro Jahr berechnete und nun mit Mengen von unter 100.000 Tonnen pro Jahr konfrontiert ist, die tendenziell weiter sinken“, erklärt Benedikter.
Als Vorsitzender der Umweltkommission Bozen. die sich immer wieder mit den städtischen Müllproblemen herumschlägt, appelliert Benedikter an die Landesregierung, diese Kernstrategie „autonomer“ Müllpolitik gegen den Zentralismus der Regierung zu verteidigen.
Link zur Quelle: Südtirolnews
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